AWO Landeskonferenz 2023 mit Bezirksamtsleiterin

Sie ist das demokratische Gremium unseres Mitgliederverbandes: die Landeskonferenz. Rund 50 stimmberechtigte Delegierte aus allen sieben Hamburger Kreisen sowie Mitglieder des Präsidiums, Vertreter der korporativen Mitglieder der AWO Hamburg und Gäste trafen sich Ende September im YoHo in Eimsbüttel. Gastrednerin war die Bezirksamtsleiterin von Harburg, Sophie Fredenhagen.

Soziale Infrastruktur für schnell wachsendes Harburg

„Der Bezirk Harburg ist der am stärksten wachsende Bezirk, besonders viele Familien und junge Menschen ziehen nach Harburg, auch der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund ist hoch“, so Sophie Fredenhagen in Ihrem Vortrag. Sie präsentierte große Stadtentwicklungsprojekte im Raum Süderelbe, vor allem Neubaugebiete in Neugraben Fischbek, die bereits bis 2026 gebaut werden sollen, sowie auch neu entstehende Quartiere und Stadtteile im Harburger Kern. So zum Beispiel am Harburger Binnenhafen oder künftig auf dem ehemaligen Karstadt-Gelände. Soziale Infrastruktur zu schaffen sei stets wichtig, bevor die Menschen einziehen, so Fredenhagen. Sie freue sich, dass auch die AWO bei den Workshops zu den Projekten weiter dabei sei. Das passe auch zum Wachstumskonzept der AWO Hamburg, ergänzte die AWO-Präsidiumsvorsitzende Jutta Blankau. „Die AWO ist in Harburg zwar vertreten, wir könnten aber noch viel mehr vertreten sein: von Kita bis Seniorenarbeit hat die AWO Hamburg vieles, das sie anbieten kann“, so Jutta Blankau.

Hauptamtliche Unterstützung für Seniorenarbeit bleibt Thema

Im Bericht des Präsidiums betonte die Vorsitzende, dass das Thema der hauptamtlichen Unterstützung für das Ehrenamt vor Ort in den Seniorentreffs sehr wichtig bleibe. „Wir werden weiter politisch aktiv sein und müssen bei politischen Entscheidern Überzeugungsarbeit für echte hauptamtliche Unterstützung leisten“, so Blankau. Denn das, was die Behörde jetzt als Projekt anbiete, sei leider nicht das, was die AWO gefordert habe und was dringend nötig sei. Trotz großer Medienberichte und Veranstaltungen wie „AWO im Gespräch“ sei das noch nicht angekommen. Auch die erfolgreiche Rentendemo in der Hamburger Innenstadt und den Besuch des AWO-Bundespräsidiums in Hamburger AWO-Einrichtungen wurden unter anderem im Bericht erwähnt.

Herausforderungen und Wachstumsbereiche für die AWO

Den Bericht des Landesvorstands übernahm stellvertretend Bereichsleiter Alexander Kleinow. In seinem Überblick über die rund 130 Einrichtungen, zahlreichen Angebote und Projekte der AWO Hamburg ging er besonders auf den erfolgreichen Start des ersten AWO Gesundheitstreffs in Osdorf, die Erweiterung der AWO Krebsberatung und die erfolgreiche Unterbringung und Betreuung von auch pflegebedürftigen Geflüchteten ein. Die größten Herausforderungen für die AWO Hamburg seien aktuell neben der Inflation die Refinanzierung der Tarifsteigerungen und der zunehmende Fachkräftemangel. Daher müsse sich die AWO auch in Zukunft verstärkt als attraktive Arbeitgeberin präsentieren. „In den erfolgreichen Bereichen wie Kita, Hilfen zur Erziehung, Ganztagsbetreuung an Schulen oder Einrichtungen für Geflüchtete wollen wir weiter wachsen. Im kommenden Jahr werden wir beispielsweise zwei weitere Kitas eröffnen, sodass die AWO dann insgesamt 26 Kitas in Hamburg betreibt“, so Alexander Kleinow.

Mitgliedergewinnung und erfolgreiche Ferienfahrten

Für den Landesausschuss  informierte Horst Emmel über das erfolgreich vorgestellte Konzept zur Offenen Seniorenarbeit und den Einsatz für verschärfte Compliance-Regelungen bei der AWO bundesweit. Das Gewinnen neuer Mitglieder bleibe mit Blick auf das hohe Alter vieler Mitglieder eine wichtige Aufgabe.
Die erfolgreichen Ferienfahrten für Kinder und Jugendliche nach Frankreich, Dänemark und in den Harz waren eins der Themen des Landesjungendwerks. Die stellvertretende Vorsitzende Kira Hanoldt berichtete außerdem über den neuen politischen Buchclub sowie über das 2024 bevorstehende 40-jährige Bestehen des Landesjugendwerks.

Verbilligtes Deutschlandticket für Senior*innen

Zum Abschluss der Landeskonferenz bestätigte Revisor Arp Kreßin der AWO Hamburg ein ordnungsgemäßes Haushalts- und Rechnungswesen. Der Antrag für die Forderung, ein verbilligtes Deutschlandticket für alle Senior*innen in Hamburg einzuführen, wurde mit großer Mehrheit und ohne Gegenstimmen angenommen.