AWO und ver.di Hamburg einigen sich auf einheitliches Vergütungssystem

Die AWO Hamburg Seniorenwohnen & Pflege gGmbH hat einen Tarifvertrag in der Pflege mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di abgeschlossen, der bereits ab Mai gilt. Damit wird eine einheitliche und transparente Entgeltordnung und Vergütungsstruktur für alle Beschäftigten in der ambulanten Pflege, der Tagespflege, dem Servicewohnen sowie in der Verwaltung geschaffen. Insgesamt sind in diesen Bereichen 160 Mitarbeitende bei der AWO Hamburg Seniorenwohnen und Pflege gGmbH (einer Tochtergesellschaft der AWO Hamburg) tätig.

Der Tarifvertrag sieht beispielsweise regelmäßige Entgeltsteigerungen sowie Entgeltsteigerungen je nach Betriebszugehörigkeit vor. Daneben werden verschiedene Schichtzulagen gezahlt sowie Zuschläge für die Arbeit nachts, an Wochenenden und Feiertagen einheitlich geregelt. Auch eine einheitliche Jahressonderzahlung wurde in den neuen Tarifvertrag aufgenommen. Insgesamt bedeuten diese Regelungen eine durchschnittliche Gehaltssteigerung von 12 Prozent.

Dr. Lars Wohlfahrt, Geschäftsführer AWO Hamburg Seniorenwohnen & Pflege gGmbH: „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, einen Tarifvertrag mit so attraktiven Entgeltregelungen für unsere Beschäftigten abzuschließen. Da der AWO-Tarifvertrag bereits eine eigene Entgeltgruppe für akademische Pflegeberufe enthält, sind wir damit auch für die Zukunft gut gerüstet. Denn eine solche Entgeltgruppe wird in der zukünftigen Personalbemessungsmethode empfohlen. Zudem konnten wir die zweijährig ausgebildeten Pflegeassistentinnen und -assistenten deutlich besser als üblich eingruppieren.“

Hilke Stein, ver.di Landesbezirksfachbereichsleiterin Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen: „Für die Branche der ambulanten Pflegeanbieter in Hamburg ist der Abschluss ein wichtiges Signal. Bezahlung und Arbeitsbedingungen werden auf Augenhöhe mit ver.di als Interessenvertretung der Beschäftigten in der Pflege vereinbart. Die lange Zeit der Tarifverhandlung hat sich gelohnt: Wir haben es gemeinsam geschafft, die Bezahlung und Arbeitsbedingungen in der ambulanten Pflege auf das Niveau unserer Tarifverträge für die Pflege in Hamburg anzuheben.“

Die AWO Hamburg hatte gleich nach Verabschiedung des Pflegepersonalstärkungs-gesetzes mit den Verhandlungen für einen Tarifvertrag in der ambulanten Pflege begonnen. Der jetzt abgeschlossene Tarifvertrag soll auch auf die stationäre Pflege übertragen werden. In diesem Bereich sind bei der AWO Hamburg im AWO-Seniorenzentrum Mümmelmannsberg derzeit 80 Mitarbeitende tätig.

Jutta Blankau, Präsidiumsvorsitzende der AWO Hamburg: „Es ist gut und richtig, dass es uns gemeinsam mit ver.di nach langen und zum Teil schwierigen Verhandlungen mit den Pflegekassen gelungen ist, jetzt einen Tarifvertrag in der ambulanten Pflege zu unterzeichnen. Tarifbindung ist ein wesentliches Merkmal für eine gute Bezahlung aller Beschäftigten in der Pflege und damit ein unverzichtbarer Schritt, um diese Berufe auch langfristig attraktiver zu machen. Daher wollen wir den Tarifvertrag jetzt auch so schnell wie möglich auf alle Beschäftigten in der stationären Pflege übertragen.“

Bereits im Mai will die AWO erste Gespräche mit ver.di für eine Übertragung des Tarifvertrages auf alle Beschäftigten in der stationären Pflege beginnen.

 

Über die AWO Hamburg

Mit mehr als 130 Einrichtungen gehört der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Hamburg e.V. zu den sechs Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege in der Hansestadt. Seit 100 Jahren setzt sich die AWO Hamburg mit derzeit rund 850 Ehrenamtlichen und 1500 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter anderem für sozial Benachteiligte, Kinder, Jugendliche, Familien, Migrantinnen und Migranten sowie für Seniorinnen und Senioren ein.

Über die Gewerkschaft ver.di, Fachbereich Gesundheit Soziale Dienste Wohlfahrt und Kirche

Der Fachbereich hat in Hamburg fast 16.000 Mitglieder. Davon sind über 8000 in Pflegeberufen beschäftigt. Damit ist ver.di die größte Interessenvertretung der Pflegenden in Hamburg.