Präsidiumsvorsitzende der AWO kritisiert Ergebnis der Haushaltsberatungen zur Seniorenpolitik: Kein klarer Einstieg in hauptamtliche Unterstützung

Die Präsidiumsvorsitzende der AWO Hamburg, Jutta Blankau, kritisiert den ergänzenden Haushaltsantrag 2023/24 für die Seniorenpolitik. Der Antrag sieht unter anderem vor, dass mit einem oder mehreren gemeinnützigen Trägern Projekte zur hauptamtlichen Unterstützung der Leitungen offener Seniorentreffs initiiert werden sollen. Dafür sollen jährlich 250.000 Euro bereitgestellt werden und es soll gewährleistet werden, dass Seniorentreffs aus allen Bezirken von den Projekten profitieren. Aus Sicht der AWO ist das völlig unzureichend und die Umsetzung des Antrags wirft viele Fragen auf.

Jutta Blankau, Präsidiumsvorsitzende der AWO Hamburg: „Der vorgelegte Haushaltsplanentwurf zur Seniorenpolitik ist nicht die notwendige und angekündigte Weiterentwicklung der Offenen Seniorenarbeit. Stattdessen werden die Seniorentreffs und die Senioren eher aufs Abstellgleis geschoben. Die Ankündigung von Projekten, die mit gemeinnützigen Trägern initiiert werden sollen, lässt völlig offen, wieviele hauptamtliche Stellen entstehen sollen und was das genaue Ziel dieser Projekte sein soll. Auch wie Seniorentreffs aus allen sieben Hamburger Bezirken von den Projekten profitieren sollen, bleibt absolut schleierhaft. Ein klarer Einstieg in die dringend notwendige hauptamtliche Unterstützung vor Ort war uns von der Behördenspitze der zuständigen Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke versprochen worden. Doch stattdessen bedeutet der vorgelegte Plan Mehrarbeit statt Entlastung für die ehrenamtlichen Treffleitungen. Die Leitungen brauchen konkrete Unterstützung vor Ort und keine befristeten Projekte oder noch mehr Bürokratie.“

Die AWO sieht eine hauptamtliche Unterstützung für die ehrenamtlichen Seniorentreffleitungen vor Ort als dringend notwendig an, weil viele Treffleitungen bereits in einem hohen Alter sind und die Anforderungen und Aufgaben stetig steigen. Ausreichend ehrenamtliche Unterstützung für die Seniorentreffs zu finden wird zudem immer schwieriger. Das gefährdet langfristig den Betrieb der offenen Seniorentreffs und deren wichtige Funktion für die älteren Menschen in den Quartieren der Stadt. Die AWO Hamburg betreibt 25 Treffs in allen Bezirken Hamburgs, insgesamt gibt es 81 Seniorentreffs in der Stadt.

Über die AWO Hamburg
Mit mehr als 130 Einrichtungen gehört der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Hamburg e.V. zu den sechs Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege in der Hansestadt. Seit über 100 Jahren setzt sich die AWO Hamburg mit derzeit rund 800 Ehrenamtlichen und 1400 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter anderem für Kinder, Jugendliche und Familien, sozial Benachteiligte, Migrantinnen und Migranten sowie für Seniorinnen und Senioren ein.