Einmalige Registrierung der Impfwilligen sollte ausreichen – Impftermin-Kontingente für Hilfsorganisationen – Unterstützung für Ältere bei sicherer Anreise zum Impfzentrum
Der AWO Landesverband Hamburg kritisiert das derzeitige Anmeldeverfahren für Corona-Impftermine in der Hansestadt. Die impfwilligen älteren Menschen müssen es solange über die bundesweite Impf-Hotline oder das Online-Formular versuchen, bis sie einen Impftermin ergattern konnten. Viele Versuche bleiben erfolglos, da zum Zeitpunkt des Anrufs oder des Ausfüllens gerade kein freier Termin verfügbar ist. Statt dieses vielfachen Versuchens fordert der AWO Landesverband die Einführung eines einmaligen Registrierungsverfahrens und eine daran gekoppelte automatische Vergabe von Impfterminen. Ein solches Verfahren wird bereits in anderen Bundesländern, wie zum Beispiel Schleswig-Holstein, praktiziert.
Jutta Blankau, Präsidiumsvorsitzende der AWO Hamburg: „Älteren Menschen ist es nicht zuzumuten, dass sie sich immer wieder aufs Neue um einen Impftermin bemühen sollen. Zumal sie derzeit regelmäßig scheitern, da es keine freien Impftermine gibt und sie oft lange in der Warteschleife der bundesweiten Impfhotline landen. Das sorgt für großen Frust bei den Impfwilligen. Das derzeitige Vergabeverfahren sollte dringend mit einer einmaligen Registrierung nachgebessert werden. Anerkannte Hilfsorganisationen, wie die AWO, sollten zudem Impftermin-Kontingente erhalten, um den hilfsbedürftigen Älteren auch wirklich erfolgreich helfen zu können. Und auch die Anreise zum Impfzentrum sollte unbedingt bedacht werden und den Älteren so leicht und risikoarm wie möglich, beispielsweise durch Taxigutscheine, gemacht werden.“
Die AWO Hamburg hatte mit ihrer Stiftung im Rahmen der Hilfsaktion „Miteinander in Zeiten von Corona“ ein kostenloses Unterstützungsangebot für Ältere bei der Organisation eines Impftermins gestartet. Denn häufig verfügen Senioren über 80 Jahre nicht über einen Internetzugang, die bundesweite Impf-Hotline ist vielfach überlastet. Bislang haben bereits mehr als 2.500 Senior*innen das Hilfsangebot der AWO angenommen und sich bei der AWO-Hotline gemeldet.
Renate Polis, Vorsitzende der AWO Stiftung: „Die große Resonanz auf unser Hilfsangebot zeigt den dringenden Bedarf. Viele hochbetagte Menschen berichten uns von ihrer Hilflosigkeit, einen Impftermin zu erhalten, auch wenn sie den normalen Alltag ansonsten noch gut bewältigen können. Wir erleben eine große Dankbarkeit, dass wir ihnen zuhören und helfen, die technische Hürde zu bewältigen. Damit wir den älteren Menschen auch wirklich erfolgreich zum Impftermin verhelfen können, ist es wichtig, dass wir Termin-Kontingente erhalten.“
Denn auch die AWO ist natürlich davon abhängig, dass es überhaupt freie Impftermine gibt. Derzeit können die Mitarbeiterinnen der AWO-Hotline lediglich die erforderlichen Daten der Senior*innen aufnehmen und es zu einem späteren wieder probieren, da es aktuell keine freien Impftermine mehr gibt. Daher fordert die AWO Hamburg Impftermin-Kontingente für anerkannte Hilfsorganisationen, damit diese den älteren Menschen auch erfolgreich helfen können.
Eine möglichst risikolose Anreise zum Impfzentrum stellt für viele ältere Menschen eine weitere große Herausforderung dar. Hier sollte es aus Sicht der AWO Hamburg ebenfalls Angebote von Seiten der Stadt geben. Eine Terminbuchung für Lebenspartner, die einen gemeinsamen Impftermin haben möchten, sollte aus Sicht der AWO auch online generell möglich sein.
Ältere, die Hilfe bei der Organisation eines Corona-Impftermins benötigen, können sich an die kostenlose Hotline der „Aktion Augen auf!“ bei der AWO Stiftung wenden: 0800 – 28 436 28.
Die Mitarbeitenden der AWO-Stiftung nutzen für die digitale Terminorganisation die deutschlandweit offizielle Website impfterminservice.de der kassenärztlichen Vereinigung. Dabei ist die Organisation von Impfterminen von der Verfügbarkeit von Impfterminen im Impfzentrum abhängig. Alle erforderlichen Daten werden nach Zustimmung der Hilfesuchenden aufgenommen und vier Wochen nach dem 2. Impftermin vernichtet. Eine Impfberatung oder die Impfung selbst kann die Hotline der AWO nicht anbieten.
Hinweis für Journalisten: Fotos der Präsidiumsvorsitzenden der AWO Hamburg sowie zur Hotline der AWO Stiftung stehen Ihnen auf unserer Website zum Download zur Verfügung: https://www.awo-hamburg.de/pressemitteilung. Bitte beachten Sie unsere Nutzungsbedingungen. Fotohinweis: AWO Hamburg
Über die AWO Hamburg
Mit mehr als 130 Einrichtungen gehört der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Hamburg e.V. zu den sechs Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege in der Hansestadt. Seit über 100 Jahren setzt sich die AWO Hamburg mit derzeit rund 800 Ehrenamtlichen und 1400 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter anderem für Kinder, Jugendliche, Familien, sozial Benachteiligte, Migrantinnen und Migranten sowie für Seniorinnen und Senioren ein.