Die Folgen der Corona-Pandemie zeigen sich im Schulalltag

Die Corona-Pandemie hat Bildungsungleichheiten verschärft – das erkennen Lehrerinnen und Lehrer zunehmend in ihrem Berufsalltag. Das STARTHILFE-Schülercoaching der AWO Hamburg hilft dabei, die entstandenen Lernrückstände auszugleichen und Chancengleichheit zu fördern.

Besonders leistungsschwächere Schüler*innen wurden durch die Schulschließungen und den Distanzunterricht seit Beginn der Corona-Krise benachteiligt. Gründe dafür sind z.B. eine mangelnde technische Ausstattung für digitale Lernformate, fehlende Unterstützung aus dem Elternhaus oder auch, dass Schüler*innen keinen geeigneten Rückzugsort für das konzentrierte Lernen haben. Die Folgen sind Lernrückstände.

Jenny Fabig, Bereichsleiterin Engagementförderung bei der AWO Hamburg: „In der aktuellen Situation wird deutlich, dass immer mehr Schüler*innen in ganz Hamburg zusätzliche Unterstützung benötigen. Minderjährige Geflüchtete erleben beispielsweise gerade eine doppelte Bildungsbenachteiligung aufgrund des Unterrichts in einer Fremdsprache. Das Schülercoaching der AWO Hamburg ist mehr als Hausaufgabennachhilfe – es ist Teamwork. Die Coaches gehen individuell auf persönliche Stärken und Schwächen ein und machen die Jugendlichen damit fit für die Schule und den Berufseinstieg.“

Das Problem von Lernrückständen wird auch an der Elisabeth Lange Schule in Harburg sichtbar, die von vielen Schüler*innen besucht wird, die keine idealen Startbedingungen für ihre Bildungskarriere haben. Seit 2010 werden an der Schule Schülercoaches vom AWO-Projekt STARTHILFE eingesetzt. Jeder ehrenamtliche Schülercoach unterstützt jeweils einen Jugendlichen beim Lernen, fördert und motiviert sie oder ihn und gemeinsam werden Zukunftsperspektiven entwickelt. Mit dieser ‚Eins-zu-Eins‘- Betreuung wurden an der Elisabeth Lange Schule schon viele gute Erfahrungen gemacht. Doch die gestiegenen Lernrückstände infolge der Corona-Pandemie haben den Bedarf an Schülercoaches sprunghaft ansteigen lassen.

Tobias Langer, Schulleiter Elisabeth Lange Schule: „Wir suchen daher Coaches vor allem für unsere Schüler*innen der neunten und zehnten Jahrgänge. Sie haben nicht die Zeit, in den nächsten Jahren Stück für Stück das Versäumte nachzuholen, sondern brauchen jetzt zusätzliche Unterstützung. Die Schule kann mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln nicht alles ausgleichen. Für unsere Schüler*innen wollen wir die bestmögliche Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen. Dafür braucht es gute und anspruchsvolle Bildungsabschlüsse. Das Coaching hilft Jugendlichen, die mehr Unterstützung benötigen als Gleichaltrige, dieses Ziel zu erreichen und die Lernrückstände noch besser auszugleichen.“

Aktuell engagieren sich mehr als 180 ehrenamtliche Coaches im Rahmen des STARTHILFE-Schülercoachings an 16 Stadtteil- und Berufsschulen in ganz Hamburg. Eine von ihnen ist Margret Sauer, Schülercoach und STARTHILFE-Koordinatorin an der Elisabeth Lange Schule.

Margret Sauer, STARTHILFE-Schülercoach: „Wir unterstützen die Jugendliche bei allem, was ihnen gerade wichtig ist. Was meist mit einer einfachen Hausaufgabenhilfe beginnt, entwickelt sich oftmals zu einer echten Lebenshilfe. Neben dem Lernerfolg ist unser Ziel, den Jugendlichen ein positives Selbstwertgefühl zu geben. Mir macht es sehr viel Spaß, ihre Entwicklung begleiten zu können.“

Wer sich ehrenamtlich als Schülercoach im Projekt STARTHILFE einsetzen möchte, erhält weitere Informationen bei Simon Petersen, AWO Hamburg, Tel.: 040-41 40 23-41, Mail: info@starthilfe-hamburg.de.

Hinweis für Journalisten: Ein Foto zum Projekt STARTHILFE steht Ihnen auf unserer Website zum Download zur Verfügung: https://www.awo-hamburg.de/pressemitteilung. Bitte beachten Sie unsere Nutzungsbedingungen. Fotohinweis: AWO Hamburg/Jäger
Gerne vermitteln wir für Ihre Berichterstattung Coaches und Jugendliche, die Sie bei einem STARTHILFE-Treffen begleiten können. Auch den Kontakt zu weiteren Interviewpartner*innen des AWO-Projekts stellen wir gerne her.

 

Über STARTHILFE

Das AWO-Coachingprojekt „Starthilfe“ hilft seit 2006 jungen Menschen in ihrem Alltag, der schulischen Laufbahn und begleitet sie in die Berufswelt. Mehr als 2.000 Hamburger Jugendlichen konnte seitdem geholfen werden. Aktuell engagieren sich mehr als 180 ehrenamtliche Coaches an 16 Stadtteil- und Berufsschulen in ganz Hamburg. Mehr Informationen finden Sie hier.