Heute Vormittag um 10 Uhr feierte die AWO Hamburg ihren 100. Geburtstag bei einem Senatsempfang im Rathaus. Mit rund 500 Gästen aus Politik, der Wohlfahrt und dem Ehrenamt startete der Verband in sein Jubiläumsjahr. Nach dem Ersten Weltkrieg  gründete Marie Juchacz im Jahr 1919 die Arbeiterwohlfahrt in Berlin – wenige Monate später bildete sich der „Hamburger Ausschuss für soziale Fürsorge“.

Beim heutigen Senatsempfang zum 100. Geburtstag der AWO Hamburg nahmen rund 500 geladene Gäste aus der Politik, anderen Wohlfahrtsverbänden und dem Ehren- und Hauptamt der AWO Hamburg teil. Grußworte sprachen Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard sowie Jutta Blankau, Vorsitzende des AWO Hamburg-Präsidiums. Zwischendurch trat die Schauspielerin Herma Koehn auf und verkörperte beispielhaft Frauen aus den Jahren 1919 und 1946 – prägende Jahre, in denen die AWO großen gesellschaftlichen Herausforderungen aufgrund der Folgen beider Weltkriege begegnete.

Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard begrüßte die Gäste: „Als Einzelne kann man manchmal nicht alles verändern. Gemeinsam sieht das schon ganz anders aus: Sich zusammentun, füreinander da sein, sich selbst und anderen helfen und sich aufeinander verlassen können – das ist Solidarität, und sie ist heute genauso gefragt wie vor 100 Jahren!“

In einem Grußwort bedankte sich Jutta Blankau, Vorsitzende des AWO Hamburg-Präsidiums, für den Einsatz der Menschen, die sich in der AWO engagieren: „Die Ehren- und Hauptamtlichen der AWO Hamburg sind tagtäglich für die Menschen in Hamburg da, um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen. Sie packen an, ohne lange zu reden.“ Die Präsidiumsvorsitzende betonte, dass sich die Aufgaben und Herausforderungen der AWO Hamburg von 1919 bis heute gewandelt haben und vielfältiger geworden sind. Insbesondere heute, in einer älter und zunehmend verunsichert werdenden Gesellschaft, brauche es eine funktionierende soziale Infrastruktur im Quartier, von Kindertagesstätten, über Beratungseinrichtungen bis hin zu Seniorenzentren. „Dafür setzen wir uns ein“, sagte die AWO Hamburg-Präsidiumsvorsitzende. Zudem hob sie die Bedeutung des Wohlfahrtsverbandes für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hervor: „Damals wie heute wird die AWO gebraucht, um denjenigen eine Stimme zu geben, die nicht immer für sich selbst eintreten können oder nicht gehört werden.“

Am 13. Dezember 1919 wurde die AWO auf Initiative von Marie Juchacz gegründet. Wenige Monate später setzte sich die Idee der solidarischen Hilfe innerhalb der Arbeiterschaft in Hamburg durch: Im Februar 1920 gründeten Sozialdemokrat*innen den „Hamburger Ausschuss für soziale Fürsorge e.V., Ortsgruppe des Hauptausschusses für Arbeiterwohlfahrt in Berlin“. In den 1920er Jahren konzentrierte sich der Verband vornehmlich darauf, Arbeiterkindern eine schöne Zeit auf dem Köhlbrand zu ermöglichen. Seitdem ist die AWO Hamburg stark gewachsen und zählt heute zu den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege. Hunderte Ehrenamtliche und über 1.500 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich in der Hamburger AWO – in ganz Deutschland sind es Hunderttausende.

Höhepunkte im Jubiläumsjahr

Das gesamte Jahr 2019 steht im Zeichen des 100-jährigen Jubiläums. Im Mai öffnen viele AWO-Einrichtungen ihre Türen anlässlich der jährlichen AWO-Aktionswoche. In der zweiten Jahreshälfte erscheint ein Buch mit Einblicken in die 100-jährige Geschichte der AWO Hamburg. Über das ganze Jahr verteilt wird es zudem gesellschaftspolitische Fachveranstaltungen unter anderem zum aktualisierten Demographie-Konzept des Hamburger Senats und zum Thema Gleichstellung geben. Alle Infos unter www.awo-hamburg.de/100-jahre