AWO-Landeskonferenz unter 3G

Geimpft, genesen oder getestet: Nachdem die Landeskonferenz im Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie nicht in Präsenz stattfinden konnte, haben sich im September 2021 wieder rund 60 Stimmberechtigte der AWO Hamburg im Yoho getroffen. Darunter Delegierte der sieben Hamburger Kreise, Mitglieder des Präsidiums, Vertreter der korporativen Mitglieder und Gäste. Sie bilden das demokratische Gremium unseres Mitgliederverbandes.

Die Präsidiumsvorsitzende der AWO Hamburg, Jutta Blankau, blickte zurück auf anderthalb Jahre AWO-Arbeit in den schwierigen Zeiten von Corona, als zum Beispiel Seniorentreffs geschlossen bleiben mussten, Kitas und Pflegeeinrichtungen  nur unter wechselnden Auflagen ihre Dienstleistungen anbieten konnten. Sie bedankte sich bei allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden für die engagierte Arbeit – für das Kontakthalten zu Senior*innen und all die kreativen Angebote während Corona: „Das war eine großartige Leistung, die Ihr erbracht habt und dafür danke ich Euch und Ihnen ganz herzlich!“, so Blankau. Auch die Zusammenarbeit des Ehrenamts mit der hauptamtlichen Spitze habe in der Krisenzeit gut funktioniert und sich insgesamt verbessert. Die AWO Hamburg mit ihren sozialen Dienstleistungen und sozialpolitischen Positionen sei in der Öffentlichkeit deutlich präsenter und damit bekannter geworden.

Gastrednerin bei der Landeskonferenz war die neue Vorsitzende des AWO Bundesverbands, Kathrin Sonnenholzner. An ihre Adresse gewandt mahnte Jutta Blankau, im Zuge der Aufarbeitung der AWO-Skandale in anderen AWO-Gliederungen auch mehr Kontrollmöglichkeiten durch den AWO Bundesverband einzuführen. Kathrin Sonnenholzner bildet zusammen mit Michael Groß die neue Doppelspitze des AWO Bundesverbandes, sie löst den langjährigen AWO-Bundesvorsitzenden Wilhelm Schmidt ab. Inhaltlich wolle man den AWO-Mitgliederverband auch für jüngere Menschen wieder interessanter machen, indem man zum Beispiel den Klimawandel mit den sozialen Fragen verknüpfe, so Sonnenholzner. Neben politischen Forderungen, wie der nach einer Bürgerversicherung, stehe die weitere Aufarbeitung der Folgen der Corona-Pandemie bei ihrer Arbeit zunächst im Vordergrund. „Wir können uns sicher noch nicht vorstellen, was hier alles aufzuholen sein wird, in vielen sozialen Bereichen“, sagte Sonnenholzner.

Der Landesvorstand der AWO Hamburg, Arne Eppers, blickte nach seinem wirtschaftlichen  Bericht ebenfalls voraus: „Wir wollen uns in Zukunft auf die wirtschaftlich auskömmlichen Kernbereiche konzentrieren und hier weiter organisch wachsen.  So zum Beispiel mit neuen Einrichtungen im Bereich Kinder, Jugend und Familie und weiteren sozialen Dienstleistungen in den erfolgreichen Tochtergesellschaften“, erklärte Arne Eppers.

Für den Landesausschuss berichtete Horst Emmel unter anderem über die Konferenz „EU-Digit“ zur Digitalisierung in der Seniorenarbeit. Hier hatte die AWO Altona mit ihren neuen digitalen Angeboten für ältere Menschen teilgenommen. Neue und an die Pandemie angepasste Angebote gab es auch beim Landesjugendwerk. Hannes Bremert und Kira Hanoldt berichteten über Ferienprogramme in Hamburg statt Ferienfahrten sowie besondere Aktionen gegen Rassismus oder für die Bekämpfung des Klimawandels. Neue Jugendgruppenleiter*innen sind digital geschult worden.

Nach den geheimen Wahlen der Landeskonferenz sind Baris Önes und Arp Kressin als neue Revisoren ernannt worden. Das langjährige Revisoren-Team aus Klaus Glismann, Christa Deede und Wilfried Buss wurde mit herzlichem Dank für die geleistete Arbeit verabschiedet. Zur neuen Landesschiedskommission wurden Gregor Werner und Kasten Albers gewählt, neue Gleichstellungsbeauftragte wurde Hiwaron Binboga. Allen unseren herzlichen Glückwunsch!

Als Auftrag an den Hamburger Senat wurden zwei AWO-Anträge mit großer Mehrheit beschlossen: So zum einen die Forderung nach freiem WLAN für Senior*innen, die immer mehr online erledigen sollen, und der Antrag für ein 365-Euro-Jahresticket des HVV für alle Senior*innen, Schüler- und Student*innen sowie für Arbeitslose und Hartz-4-Empfängerinnen.