Digitale Medien wie Smartphones, Tablets und Co. werden auch für Seniorinnen und Senioren immer wichtiger – das hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt.
Um die Treffbesucher*innen „digital fit“ zu machen, ergänzen daher immer mehr Angebote zum Umgang mit der modernen Technik die Offene Seniorenarbeit der AWO.
Digitale Aktivitätstische in sieben AWO Treffs
Im AWO Seniorentreff Eilbek beugen sich vier Senior*innen über einen ungewöhnlichen Tisch. Er besteht hauptsächlich aus einem riesigen Bildschirm und ist die neueste Anschaffung im AWO-Treff. Aus einem Menü mit großen Buchstaben wählt Helga Buthmann „Mensch ärgere dich nicht“ aus. „Das kenne ich“, meint Alfred Hofmann mit einem Lächeln. „So, vier Spieler auswählen, einmal auf „Start“ drücken und zack, los geht’s“, meint Helga Buthmann und bedient das Riesentablet mit flinken Flingern. „Das ist ja eigentlich ganz einfach“, sagt Alfred Hofmann, tippt auf das Würfelsymbol und zieht anschließend eine Spielfigur über das digitale Spielfeld. Nach wenigen Versuchen steuern alle vier Senior*innen das Spiel ganz intuitiv und haben sichtlich Spaß dabei.
Die „Riesentablets“ oder auch Digitalen Aktivitätstische sind seit Ende letzten Jahres in insgesamt sieben AWO Treffs zu finden. Angeschafft werden konnten die modernen Gruppen-Computer dank einer Förderung der Bezirksämter Eimsbüttel, Wandsbek und Mitte sowie durch Spendenmittel.
Spielerisch das Gedächtnis trainieren
Neben diversen Spielemöglichkeiten kann man mit dem rollbaren und höhenverstellbaren Tisch auch zum Beispiel miteinander Videos schauen oder Nachrichten lesen, denn der Aktivitätstisch verfügt über einen Internetanschluss. „Der Aktivitätstisch ist mittlerweile fester Bestandteil unseres Spielenachmittags“, berichtet Norbert Elyas, Treffleiter in Niendorf. „Nach und nach lernen unsere Senioren aber auch, dass der Tisch noch viel mehr kann. Das ist eine tolle Bereicherung für uns“, sagt er.
Durch die intuitive Bedienung und das große Bildformat werden spielerisch die Hemmnisse für den Umgang mit der digitalen Technik abgebaut, die viele Senior*innen noch haben. Außerdem können mithilfe von weiteren Übungen und Spielen zusammen mit anderen die Feinmotorik und das Gedächtnis trainiert werden: Beim „Früchte schneiden“ müssen die Senior*innen zum Beispiel diverse Obstsorten per Fingerwisch durchtrennen und trainieren so ihr Geschick im Umgang mit dem Touchpad. Und bei Funktionen wie dem „Quiz“, „Städtereisen“ oder „Memory“ trainieren die Senior*innen spielerisch ihr Gedächtnis und haben Spaß dabei.
Viele Kursangebote zu digitaler Technik
Die meisten AWO Treffs bieten inzwischen außerdem Kurse und Beratungsformate zum Umgang mit Smartphone, Tablet und Computer an. In kleinen Runden können hier Fragen zu Themen wie z.B. der Einrichtung einer E-Mail-Adresse, Sprachaufnahmen machen, Videotelefonie einrichten oder Apps installieren beantwortet werden. Im AWO Aktivtreff Stellingen berät Dmitrij Chotin ehrenamtlich einmal in der Woche bei der „Smartphone-Sprechstunde“ die Treffbesucher*innen zum Umgang mit Android-Telefonen. „Das macht mir unheimlich viel Spaß! Auch weil ich sehen kann, dass viele Senioren schnell Fortschritte machen“, sagt er. Ingeburg Krugmann freut sich jede Woche auf den Termin: „Ich finde es toll, dass ich hier einen Ansprechpartner für meine Fragen habe und immer auch Neues lerne.”