Die Respekt Coaches von AWO AQtivus haben für Berufsschüler*innen einen Workshop zum Thema „Demokratie, Satire und politische Karikatur“ veranstaltet. Bei dem Workshop diskutierten Jugendliche mit dem mehrfach preisgekrönten Comic-Zeichner Piero Masztalerz über Kunst- und Meinungsfreiheit und die Grenzen von Satire.
Die drei „Respekt Coaches“ von AWO AQtivus sind an Hamburger Schulen aktiv und gestalten dort Gruppenangebote zu Themen wie z.B. Rassismus, Diskriminierung, Mobbing, Geschlechterrollen, Demokratiebildung und Partizipation. Ihr Ziel ist es dabei immer, das Demokratieverständnis junger Menschen zu stärken und sie so vor religiösem Extremismus und menschenfeindlichen Ideologien zu schützen.
Beim Workshop zum Thema „Demokratie, Satire und politische Karikatur“ an der Berufsschule GELUTEC widmeten sich zwei AvM-Klassen (Ausbildungsvorbereitung für Migrant*innen) dem Thema Meinungsfreiheit. Für die Workshops konnte der mehrfach preisgekrönte Comic-Zeichner Piero Masztalerz gewonnen werden. Masztalerz, der unter anderem für die Satiremagazine Eulenspiegel und Titanic gearbeitet hat, steht auch als Stand-Up-Comedian auf der Bühne.
„Cartoons und Comics sind Teil der Lebensrealität der Jugendlichen, unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Sprache. Und über die Comics sind wir dann zu den Karikaturen gekommen“, so Respekt Coach Mohammad Nadeem.
Am Beispiel der politischen Karikatur wurde dann im Workshop über die Grenzen der Meinungsfreiheit diskutiert. In dem Zusammenhang zeigte Piero Masztalerz auch eigene Cartoons, die er vor zehn Jahren publiziert hat und heute nicht mehr zeichnen würde. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern wurde besprochen, warum die Bilder aus heutiger Sicht problematisch sind und dass auch er als Cartoonist darauf achtet, mit seiner Kunst keine Personengruppen zu beleidigen.
Im nächsten Workshop-Teil beschäftigten sich die Jugendlichen mit Märchenerzählungen unterschiedlicher Kulturen. Klassische deutsche Märchen, wie die der Gebrüder Grimm, wurden den Teilnehmenden, die erst seit kurzer Zeit in Deutschland leben, als sehr gruselig und unheimlich wahrgenommen. Umso spannender war es zu sehen, welchen Zugang sie zu denselben Märchen bekamen, als Piero Masztalerz sie durch eigene Zeichnungen neu interpretierte. „Es war sehr interessant zu sehen, wie die Jugendlichen deutsche Satire wahrnehmen und teilweise sogar direkt losgelacht haben. Man kann daran sehen: Humor kennt keine Grenzen!“, so Masztalerz.
Anschließend wurden Karikaturen aus den Herkunfts-Ländern der Schüler*innen mit einbezogen und gemeinsam über sie diskutiert. Dadurch konnten die Schüler*innen tiefe Einblicke in die politische Situation anderer Länder gewinnen.