Am 30. September fand die diesjährige Landeskonferenz des AWO Landesverbandes Hamburg statt. Die Landeskonferenz ist das demokratische Gremium unseres Mitgliederverbandes. Im YoHo in Eimsbüttel trafen sich rund 70 stimmberechtigte Delegierte aus allen sieben Hamburger Kreisen sowie Mitglieder des Präsidiums, Vertreter der korporativen Mitglieder der AWO Hamburg und Gäste.
Die AWO-Delegierten verabschiedeten insgesamt vier Anträge mit großer Mehrheit:
Antrag: „Zukunft der Rente – Eckpunkte zu einer Reform des deutschen Rentensystems“
Der Antrag fordert eine grundlegende Rentenreform nach dem Vorbild des österreichischen Modells. Es sollen alle Berufsgruppen, einschließlich Beamter und Selbstständiger, in die Rentenversicherung einbezogen werden. Weitere Forderungen umfassen eine schrittweise Anhebung des Rentenniveaus, die Herauslösung versicherungsfremder Leistungen aus der Rentenkasse sowie die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze. Ziel ist es, eine auskömmliche Rente für alle sicherzustellen und Altersarmut zu bekämpfen
Antrag: „Hauptamtliche Unterstützung zur Weiterentwicklung der Offenen Seniorenarbeit“
Dieser Antrag bezieht sich auf die langfristige Absicherung der ehrenamtlichen Arbeit in den Seniorentreffs Hamburgs. Es wird eine Aufstockung und Verstetigung der Mittel gefordert, um hauptamtliche Unterstützung für die ehrenamtlichen Leitungen der Treffs zu gewährleisten. Außerdem wird ein Ausbau der hauptamtlichen Unterstützung gefordert, um die ehrenamtlichen Treffleitungen auch bei Verwaltungsaufgaben und beim Management des Programmangebots zu entlasten. Gefordert wird zudem die Flexibilisierung der hauptamtlichen Betreuung, um auf lokale Bedarfe besser reagieren zu können.
Antrag „Zuwendungsfinanzierung neu denken: Soziale Infrastruktur sichern!“
Der Antrag fordert die Reform der Zuwendungsfinanzierung für soziale Projekte in Hamburg. Der Senat und die Bürgerschaft werden aufgefordert, Projekte und Dienstleistungen, die mit einem Rechtsanspruch der Bürger*innen hinterlegt sind, oder deren Laufzeit mehr als fünf Jahre beträgt, in eine nachhaltige Finanzierung ohne Eigenanteile des Zuwendungsempfängers zu überführen. Zudem soll das Antragsverfahren vereinfacht werden. Soziale Projekte sind ein zentraler Bestandteil der sozialen Infrastruktur, jedoch führen die aktuelle Finanzierungslücken und die Bürokratie zu Belastungen. Eine Reform soll die Qualität und Nachhaltigkeit dieser wichtigen Angebote sichern.
Antrag: „Bürokratieabbau und Einführung der Hamburger Engagement-Karte“
Der Antrag fordert den Hamburger Senat auf, das komplexe und bürokratische Antragsverfahren der 2024 eingeführten Hamburger Engagement-Karte für Ehrenamtliche zu vereinfachen. Aktuell führt das aufwendige Verfahren, welches steuerrechtliche Überprüfungen durch Finanzämter einbezieht, zu erheblichem Aufwand bei Ehrenamtlichen und Organisationen. Die Vergabe soll künftig pauschal und durch gemeinnützige Organisationen erfolgen, um bürokratische Hürden abzubauen.
Der Nachbericht zur AWO Landeskonferenz 2024 folgt in Kürze.