Unter dem Namen „AWO Gesundheitstreff“ hat die AWO Hamburg am Osdorfer Born ein lokales Gesundheitszentrum eröffnet. Damit soll die medizinische Versorgung vor Ort verbessert und mit der notwendigen gesundheitlichen und sozialen Beratung und Begleitung der Menschen im Stadtteil eng verzahnt werden.
Eine hausärztliche Praxis, eine Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychologie sowie Gesundheits- und Sozialberater*innen der AWO kooperieren im neuen Gesundheitstreff. Durch die Zusammenarbeit sollen der Zugang zu Gesundheitsleistungen verbessert und Überleitungsprozesse zwischen Gesundheits-, Pflege- und Beratungssystem (z. B. Mütter-, Pflege- oder Schuldnerberatung) vereinfacht werden.
Zu den niedrigschwelligen Beratungsangeboten im „AWO Gesundheitstreff“ gehören beispielsweise die Ernährungsberatung bei Diabetes, die Beantragung von ambulanten Pflegeleistungen, das Vor- und Nachbereiten von Arztgesprächen oder Erklärungen und Hinweise zur verordneten Behandlung.
Den Bedarf für eine patientenorientierte, gesundheitliche und soziale Beratung und Begleitung im Stadtteil hatte eine Machbarkeitsstudie des Bezirksamts Altona im Vorwege festgestellt. Perspektivisch ist auch eine Erweiterung des Angebots auf Lurup vorgesehen.
Melanie Schlotzhauer, Senatorin für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration: „Mit den lokalen Gesundheitszentren nimmt der Senat gezielt die medizinische Primärversorgung strukturschwächerer Stadtteile in den Blick. Durch die Vereinigung verschiedener Angebote unter einem Dach wollen wir eine stärker patientenorientierte Versorgung erreichen. Gleichzeitig sollen die niedergelassenen Ärzte in den Stadtteilen entlastet werden, beispielsweise dadurch, dass in den Lokalen Gesundheitszentren Beratungsangebote gemacht werden. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir mit dem AWO Gesundheitstreff Osdorf ein weiteres lokales Gesundheitszentrum in Hamburg eröffnen. An zentraler Stelle, im Borncenter gelegen, wird es ein wichtiger Baustein für eine gute Gesundheitsversorgung der Menschen in Osdorf und Lurup.“
Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin des Bezirksamts Altona: „Als Bezirksamt haben wir die Menschen und deren Bedürfnisse in Osdorf – aber auch im angrenzenden Lurup – im Blick. Es ist uns wichtig, dass wir die soziale Infrastruktur vor Ort stärken, damit die Menschen in den dortigen Quartieren gerne leben. Eine gute medizinische Versorgung gehört in jedem Fall dazu. Aus diesem Grund freue ich mich sehr, dass auf unsere Initiative
hin das Lokale Gesundheitszentrum am Osdorfer Born an den Start geht. Es wird eine Bereicherung für Anwohner*innen und eine Entlastung für die umliegenden Praxen sein.“
Dr. Arne Eppers, Landesvorstand der AWO Hamburg: „Die AWO freut sich, ihren ersten Gesundheitstreff in Hamburg eröffnen zu können. Unterstützende Angebote wie dieses sind wichtig, damit alle Menschen sich im Gesundheits- und Sozialsystem zurechtfinden und Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten. Die AWO Hamburg verfügt über eine langjährige Erfahrung in Sozialberatung und gesundheitlicher Beratung, ambulanter Pflege und der Vernetzung im Quartier. Diese Kompentenzen bringen wir jetzt in den neuen AWO Gesundheitstreff Osdorf ein.“
Das neue Angebot wird von der Hamburger Sozialbehörde und dem Bezirk Altona zunächst für die Dauer von drei Jahren finanziert.
Das Institut und die Poliklinik für Allgemeinmedizin (IPA) am UKE begleitet den Aufbau des neuen Gesundheitstreffs, berät zur Zusammenarbeit und zur Fortbildung der Beratungskräfte. Die Robert Bosch Stiftung lässt im Rahmen des Programms „PORT – Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung“ die Arbeit des neuen AWO Gesundheitstreffs begleitend auswerten.